Teil 1: Aller Anfang ist schwer? Nicht mit der richtigen Vorbereitung und Planung
Schlägt man die einschlägigen (Fach-)Zeitschriften auf, wird über Unternehmenstransaktionen überwiegend im Zusammenhang mit Mergers & Acquisitions (M&A) von oder zwischen Großunternehmen berichtet. Unternehmenstransaktionen von kleinen oder mittelständischen Unternehmen finden in der Öffentlichkeit jedoch kaum Beachtung.
Sie finden aber dennoch statt und bilden hierbei sogar die Mehrzahl. Schaut man auf die Zahlen, wird auch klar warum: Bei 99 Prozent der in Deutschland ansässigen Unternehmen handelt es sich um kleine oder mittelständische Unternehmen. Sie erwirtschaften mehr als die Hälfte der Wertschöpfung, stellen fast 60 Prozent aller Arbeitsplätze und rund 82 Prozent der betrieblichen Ausbildungsplätze bereit. Auch die Politik setzt diese Fakten gerne werbewirksam ein. Wer kennt nicht den vielfach gebrauchten Slogan: „Der Mittelstand ist der Erfolgsfaktor der deutschen Wirtschaft"?!
M&A ist im mittelständischen Alltag angekommen
Kleine und mittelständische Unternehmen sehen sich dabei genauso mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert, wie die eingangs erwähnten Großunternehmen. Sie müssen eine solide Eigenkapitalbasis, ein stetiges Wachstum sowie den Erhalt der internationalen Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen, um nur einige der Faktoren zu benennen. Zudem herrscht starker Digitalisierungsdruck. Diesen wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen können (bzw. mitunter müssen) kleine und mittelständische Unternehmen durch entsprechende M&A-Maßnahmen begegnen.
Hinzu kommt, dass diese Unternehmen häufig noch inhaber-/familiengeführt sind und sich die Unternehmensinhaber oftmals (ungeregelten) Nachfolgethemen gegenübersehen. Für die dafür in vielen Fällen notwendigen strategischen Maßnahmen in Form von Unternehmenstransaktionen, existiert – anders als in Großunternehmen – in der Regel keine prozessuale und organisatorische Infrastruktur oder Stabstellen. Zeitliche und finanzielle Ressourcen sind begrenzt. Gleichzeitig gehört jedoch das Thema M&A, aus den vorgenannten Gründen, immer mehr zum mittelständischen Alltag.
Nimmt man dies zusammen, bedeutet eine M&A-Transaktion für kleine und mittelständischen Unternehmen oftmals eine große, mit den vorhandenen Ressourcen oftmals kaum zu bewältigende Herausforderung.
M&A-Situationen sind stets neu, aber handhabbar.
Es gibt dabei nicht die „typische" M&A-Transaktion. Dafür sind die persönlichen und unternehmerischen (Lebens-)Situationen zu vielschichtig. Gleichwohl sollte am Anfang eines solchen Prozesses immer eine sorgsame Planung und Vorbereitung, auch unter Einschaltung von externen (Fach-)Beratern erfolgen, die eine strukturierte Herangehensweise und Durchführung gewährleistet und hilft den Erfolg des Projektes zu optimieren, wenn nicht sogar erst zu ermöglichen.
Dabei bietet es sich an in Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern, Geschäftsführern, Fachmitarbeitern und externen (Fach-)Beratern eine Checkliste zu erstellen und den Prozess einer M&A-Transkation grundsätzlich in folgende Phasen einzuteilen: (i) Vorbereitung und Vertragsanbahnung, (ii) Unternehmensprüfung (Due Diligence), (iii) Vertragsverhandlung und anschließende Vertragsunterzeichnung (Signing), (iv) Vollzug, (v) Integration und Post-Closing-Maßnahmen.
Diese Maßnahmen sind zwar anfangs etwas aufwendiger, helfen aber die Komplexität im Gesamtprozess zu reduzieren und Abläufe besser handhabbar zu machen.
Ausblick
Diese Beitragsreihe gibt kleinen und mittelständischen Unternehmen einen ersten Leitfaden, wie ein Transaktionsprozess grundsätzlich gestaltet und erfolgreich gemeistert werden kann. Hierzu werden in den Folgebeiträgen die Schwerpunktthemen im Rahmen einer M&A Transaktion kompakt und praxisorientiert vorgestellt. Der nächste Beitrag befasst sich mit dem Thema: „Unternehmensprüfung (Due Diligence)" und beantwortet die grundlegenden Fragen: „Was ist das? Wofür brauche ich das? Was gilt zu beachten?"
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Christian Schon
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